Montag, 27. August 2001

Zweimal Westendorf vorn

100 Teilnehmer waren beim Mönchguter Küstenschwimmen dabei

Das Mönchguter Küstenschwimmen scheint sich in der Schwimmszene zu etablieren. Waren bei der Premiere im vergangenen Jahr 60 Schwimmer dabei, so waren es bei der Neuauflage am Sonnabend 100.

Lobbe (OZ) Man weiß nicht, mit wem die Organisatoren des Mönchguter Küstenschwimmens einen Pakt geschlossen haben. Es war jedenfalls ein segensreicher, ein Gut-Wetter-Pakt. Am Donnerstag hatte es gestürmt, beim Setzen der Bojen am Freitag aus Kannen geregnet, bevor einen Tag später nur noch die Sonne schien. Beste Bedingungen für die ältesten, die 1935 geborene Elisabeth Buhl aus Bergen und Heiner Schön (1931), für Elisa Jahnke und Christian Lüdemann (beide 1989) als die jüngsten sowie für die anderen 96 Küstenschwimmer.

Unter denen waren zwei Rostocker Herren namens Westendorf am schnellsten unterwegs. Jelger Westendorf benötigte für die 2500 Meter lange Strecke knapp 35 Minuten und war damit schneller als der Sieger des Vorjahres. Dies mag kein Wunder sein. Jelger Westendorf ist von Haus aus Schwimmer, und dass er wegen seines Pharmazie-Studiums nur noch dreimal in der Woche zum Trainieren Gelegenheit hat, scheint seinem Können keinen Abbruch getan zu haben. Er konnte jedenfalls in der Gesamtwertung des 32 Köpfe starken Feldes den Stralsunder Christian Lüdemann und Thorsten Grandke auf die folgenden Plätze verweisen und auch Kathrin Schulz. Die Warenerin stieg etwa zehn Minuten nach Westendorf aus dem Wasser und gewann so die Gesamtwertung der Frauen. Damit hatte die 43-Jährige ihren Erfolg aus dem Vorjahr wiederholt.

Dies gelang Martin Allers über die 1500-Meter-Distanz dagegen nicht. Er zog in der Gesamtwertung gegenüber Aron Westendorf den Kürzeren. Letztgenannter ist nach eigenem Bekunden ein „Ganzjahresschwimmer“, trainiert fünfmal in der Woche. Mag dies ihm die nötige Ausdauer und die Kraft für den Armzüge geben, so schöpft er die Energie aus einem an deren „Kraftstoff“: „Viel Schokolade essen“, lautet sein Tipp für jene, die es ihm gleich machen wollen. Die anderen zehn Schwimmer über die eineinhalb Kilometer scheinen jedenfalls etwas weniger Schokolade als Aron Westendorf gegessen zu haben oder zumindest weniger energiegeladene Sorten.

Waren die Starter über die langen Kanten rot- beziehungsweise weiß-bekappte, so wurde es bei den Volkssportlern noch etwas farbenfroher – gelb und orange. Den so behüteten standen zwei Strecken zur Auswahl – 300 und 500 Meter. Hier waren 27 beziehungsweise 30 Hobbyschwimmer am Start und machten damit den Hunderter voll.

Dass es dieser geworden ist, stimmt Willfried-G. Lichtwark froh. Er hatte die Idee für das Mönchguter Küstenschwimmen, das im vergangenen Jahr zum ersten Mal ausgetragen worden war. Damals nahmen etwa 60 Schwimmerinnen und Schwimmer daran teil. „Viele sind auch in diesem Jahr eine Woche später beim Vilm-Schwimmen dabei und nutzen die Tage dazwischen zum Insel-Urlaub“, weiß Lichtwark. Seinen Worten zu Folge haben einige Orte und Kurverwaltungen an der rügenschen Bäderküste diesen Zusammenhang begriffen, engagieren sich in der Organisation des Küstenschwimmens. Andere dagegen nicht: „Das enttäuschend“, so Lichtwark. Der lässt sich davon allerdings nicht beirren. Schließlich steht der Termin für das 3. Mönchguter Küstenschwimmen schon fest – Sonnabend, der 31. August 2002.

CHRIS-MARCO HEROLD


Dieser Mann hat keinesfalls
den Start verpasst. Vielmehr
konzentriert er sich auf ihn.

Der Startschuss ist ertönt. Es gibt kein Halten mehr. Beim Mönchguter Küstenschwimmen waren am Sonnabend 100 Schwimmerinnen und Schwimmer mit von der Partie.

OZ-Fotos (2): CMH.



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